Tag 1:
Der erste Tag stand ganz im Zeichen der Selbstverteidigung. Laut Ong Tai stehen zu aller erst das Beobachten und die Wahrnehmung, daraus resultiert das Positionieren d.h. die richtige Ausrichtung um in einem körperlichen und geistigen Gleichgewicht zu bleiben.
Jeden Tag orientieren und positionieren wir uns aufs Neue. Wenn man sich diese Zustände bewusst zu nutzen macht, kommt man sich selbst und damit seinem Gegner sehr viel näher und ist einen großen Schritt weitergekommen, die verschiedenen Situationen, seien sie in- oder außerhalb des Kampfes, Hand zu haben.
So war einer der Kernpunkte, seine Balance, innen wie außen beizubehalten und falls diese aus welchen Gründen auch immer gestört werden sollte, durch ein sowohl prinzipielles als auch konzeptionelles Vorgehen wieder herzustellen.
Dabei spielte die Beinarbeit die auch auf engstem Raum möglich ist, eine entscheidende Rolle. Das über seinen eigenen Punkt gehen, um sich seine eigene Balance zu wahren und die des anderen zu kontrollieren, um ihn kalt zu stellen, ist hierbei der „springende Punkt“. Nicht endlos viele Techniken zu lernen und diese mechanisch abzuspulen war Schwerpunktstand und ganz im Gegensatz zu manch anderen Herangehensweisen.
Es wurde schnell klar das die Herangehensweise, zum Thema Selbstverteidigung, im Wing Tai eine völlig andere scheint wie es sonst so üblich ist, denn man greift hierbei vor allem die Mechanik an und stellt die Uhr, wie Ong Tai zu sagen pflegt, auf Null.
Wie man die Ideallinie besetzt um die Mitte für sich zu gewinnen, was man Angreift, wie und vor allem, wann man agieren muss um sich zu Verteidigen, waren entscheidende Hinweise für ein konzeptionelles Vorgehen.
Sich nicht von der Aktion des Gegners abhängig zu machen indem man reagieren muss, sondern zum richtigen Zeitpunkt zu agieren, statt zu reagieren ist entscheidend. Die beste Reaktion ist die, nicht reagieren zu müssen, so Ong Tai Heinrich Pfaff. Durch diese Art kann man am besten lernen mit Stress umzugehen und gefährliche Situationen richtig zu Händeln.
Tag 2:
Der zweite Tag des Pfingstlehrgangs war in 3 große Teile geteilt. Zum einen ging es darum wie man über die Tritt und Schlag Distanz zum Bodenkampf kommt, zum anderen wie man etwaige Versuche auf den Boden gebracht zu werden, gekonnt verhindert. So kam wohl jeder auf seine Kosten. Hierbei wurde auch stark auf das Vernetzen der verschiedenen Übungen und Distanzen, als auch auf die Anpassungsfähigkeit geachtet. Darüber hinaus erhielten wir Einblicke in verschiedene Denk und Arbeitsweisen anderer Kampfkünste.
Im zweiten Teil ging es um das Thema Bindungen, Kontakt zum Gegner sicher aufbauen aber auch lösen zu können. Weiter ging es dann mit dem sogenannten Wing Tai Reiztraining / Sensibilisierungstraining und wie man es als Fortgeschrittener richtig einsetzt. Wichtiges Thema dabei waren Stärke und Schwäche. Im Wechselspiel wurde aufgezeigt wie man Stärke und Schwäche zu seinem Vorteil nutzt, und vor allem wie man dadurch den Bodenkampf verhindern kann.
Der dritte Teil war am Abend den Technikern vorbehalten und beschäftigte sich neben den Programmen, die von Ong Tai mit viel Spaß und so einigen Lachern verpackt wurden, auch stark mit Gedanken der sogenannten inneren Kampfkünsten. An dieser Stelle kann man nur sagen, dass hier so manch einer was verpasst hat.
3. Tag
Die erste Einheit, des heutigen Tages, waren die Schülerprogramme in den jeweiligen Stufen. Und nun war es endlich soweit, die neuen Wing Tai Waffen wurden vorgestellt.
Die von unserem Verbandsleiter nach Vorgaben konstruierten Wing Tai Waffen wurden durch Sen-Tai Erich Eibl richtig gut umgesetzt. Hier sei nach Aussage Ong Tai´s mal ein dickes Lob erwähnt.
Neben einführenden Übungen für diese neuen Waffen, wurde unter anderem auch auf die Idee, wie es zu diesen sehr futuristischen Waffen kam, eingegangen.
Es wurde aufgezeigt wie man sein Programm auf die Wing Tai Waffen übertragen kann. Diese neuen Waffen können ab sofort im ML-Shop vorbestellt werden, damit es möglich ist, auf dem diesjährigen Sommercamp mit ihnen zu arbeiten.
4. Tag
Der letzte Tag beschäftigte sich mit dem Bodenkampf und der Übertragung. Einer der Hauptbestandteile dieses Tages war nicht, das Erlernen neuer spektakulärer Techniken, sondern ein den Techniken übergeordnetes Kampfprinzip, welches auf den menschlichen Körper und seinen Gegebenheiten ausgerichtet ist.
Sei es beim Bodenkampf, an verschiedenen Distanzen und Auslagen, den Waffen als auch dem waffenlosen Kampf.
Eine Art der Übertragung kann auch die Verteidigung von Waffenangriffen sein. Weiß man sich dabei richtig zu bewegen und versteht Winkelfunktionen, kann man auch durch Langsamkeit siegen.