Heute am 28.09.2013 stellten sich nach eifrigem und fleissigem Training Schüler der Wing Tai SCHULE Weinheim zur Prüfung vor.
Unser Verbandsleiter Ong-Tai Heinrich Pfaff ließ es sich an diesem Tag nicht nehmen, selbst zu prüfen.
Kleinere Prüfungslehrgänge haben den großen Vorteil, dass die Schüler intensiver geprüft werden und dabei sehr individuell auf "Fehler" eingegangen werden kann.
Gerade dafür können die Samstage im HQ genutzt werden.
- Korrektur und Vertiefung
Es wurde erwartet, dass jeder sein Programm zur Prüfung kennt und kann.
Im Rahmen des Lehrganges wurde noch mal gezielt auf die wichtigen Programmschwerpunkte eingegangen und aufgezeigt, weshalb man bestimmte Dinge eben lernt und weshalb diese von Bedeutung sind!
In der A1 Stufe wurde auf Anwendungen und leichtes Sparringstraining eingegangen. Ebenso das Vernetzen von verschiedenen Phasen / Distanzen und daß man in jeder Distanz den Stresspegel möglichst gering hält und die Stationen möglichst entspannt durchläuft. Hier wurde ganz deutlich was es im ersten Programm mit dem Satz: „Open your mind“ auf sich hat.
Auf der A2 Stufe wurden gezielt die Reflexe strapaziert und es wurde schnell klar weshalb im Wing Tai das Winden für uns eine Bedeutung hat. Der Schwerpunkt von A2 liegt in der "Erweiterung der Wahrnehmung" durch das Arbeiten auf drei Ebenen.
Bei den A 4 Schülern wurde alles gestrafft: unnötige Bewegungen oder ein zu viel an "Technik" wurde reduziert bis der wahre Kern zum Vorschein kam. Auf der Grundlage des A3 Programms Binden oder Trennen bekam das A4 Programm schon ein ganz anderes Gesicht.
Den B 2 Schülern wurde am Beispiel des Brückenstoßens Prinzipien wie das "Kleben" und "Abspringen", im richtigen Moment durch gezielte Kontaktunterbrechung" aufgezeigt.
Ein wichtiger Aspekt im B2 Programm war natürlich auch das Durchbrechen und wieder Aufbau der Deckung durch die Wing Tai Flügelschläge. Hier konnte man schon sehr gut sehen was es heißt in einem doch fortgeschrittenem Stadium zu Arbeiten. - Was ist "Phasentraining"?
Ong-Tai zeigte auf, was im Wing Tai mit "Phasentraining" gemeint ist:
Jede Kampfsportart hat in der Regel ihre spezifischen Schwerpunkte und Stärken bzw. fühlt sich in bestimmten Distanzen wohl.
Beispielsweise haben Taek-Kwon-Do Trainierende meistens sehr gute Tritte. Boxer sind Experten in der Schlagdistanz mit Fäusten. Wing Chun bevorzugt eher den Nahkampf.
Judoka und Ringer bevorzugen das Werfen und sind im Bodenbereich zuhause!
Kommt man in eine unbekannte oder ungewohnte Phase hinein, verkrampft man zwangsläufig. Ziel ist es für uns in keiner Phase unnötig zu verkrampfen. Dies macht flexibel und anpassungsfähiger.
Im "Phasentraining" soll der Wing-Tai Schüler zunächst keinen "Phasenkampf" üben, sondern zunächst verschieden Situationen und Momente in den 5 Hauptphasen beim Training kennenlernen und "durchspielen".
Zielsetzung ist ein Kennenlernen und Erfahrung sammeln in den "Phasen". - Stressfreies Arbeiten
Mit steigenden Fähigkeiten wird Zug um Zug mit mehr Druck, Kraft, Fokus verbessertem Timing und unterbrochenem Rhythmus trainiert. Die Übenden sollen sich gezielt "reizen".
Jede ernsthafte Kampfsituation wird die Beteiligten mehr oder weniger unter Stress setzen, da man als normaler Mensch eben nicht alltäglich "kämpft".
Auch auf die Notwehrüberschreitung wurde hingewiesen: Nicht jede Situation muß zum körperlichen Kampf eskalieren. Wer innerlich entspannt und gleichzeitig "bereit" ist, wird mit kritischen Konflikte besser umgehen können!
Zielsetzung: Der Schüler lernt langfristig, handlungsfähig zu bleiben unter "Stress" und bei "Belastung".
Insgesamt war unser Verbandsleiter mehr als zufrieden und lobte noch vor und während der Urkundeübergabe die Teilnehmer.
Nach dem Prüfungslehrgang fanden sich die "Weinheimer" noch im Cafe Soleit bei Jörg in Bensheim ein. Jörg lernte viele Jahre selbst bei Ong-Tai Heinrich Pfaff und eröffnete die Gruppe "Weinheim" bevor er sich seinem Cafe widmete.
An dieser Stelle noch einmal meine Gratulation. Macht weiter so!
Euer Nok-Tai Fritz Noss